Best Practice

Praxistipps rund um Kooperationen

01.11.2021 – Kooperationen führen nachweislich zu mehr Innovationen (1,2). Insbesondere bei KMU sind oftmals die finanziellen und personellen Mittel für neue und innovative Projekte limitiert. Kooperationspartner zur Realisierung und Umsetzung spielen daher eine zunehmend wichtigere Rolle, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Transfereinrichtungen helfen den Unternehmen die richtigen Kontakte zu finden und unterstützen dabei das richtige Netzwerk zu passenden Technologieakteuren aufzubauen. Im ersten Schritt gilt es auch die Hemmnisse für eine Zusammenarbeit mit Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen oder anderen Unternehmen abzubauen und Vertrauen zu schaffen. Der Technologietransfermanager Markus Hofmann der IHK Ostwürttemberg zeigt, wie das mit einer schrittweisen Vorgehensweise gelingen kann. Er unterstützt an verschiedenen Stellen entlang des Technologietransferprozesses und hilft dabei die Anbahnung für Kooperationen planmäßiger und erfolgreicher zu gestalten (3).
Praxis-Tipp 1: IN 5 SCHRITTEN ZUR ERFOLGREICHEN KOOPERATION
“1.    Identifikation des Problems und Formulierung der Projektidee
Die Projektidee und die zu erreichenden Ziele werden in einer Projektskizze festgehalten. Notiert werden erste Gedanken zu Inhalten, Methoden, Zielgruppen, Zeitraum u. ä.. Formate wie das Marktscout-Programm des digiZ Ostwürttemberg oder das TRIZ-Netzwerk helfen dabei, systematisch innovative Ideen zu generieren.
2.    Kooperationspartnersuche
Welche Partner aus Wirtschaft und/oder Wissenschaft kommen in Frage? Test der „Kooperationsfähigkeit“: Stimmen die Interessen, Wertvorstellungen, Ziele überein? Wie schnell und mit welchem Aufwand können die festgelegten Ziele erreicht werden? Gibt es Ausschlusskriterien?
3.    Regeln der Zusammenarbeit erarbeiten
Verantwortungs- und Aufgabenbereiche definieren. Erwartungen hinsichtlich Projektmanagement, Ergebnisverwertung, Vergütung, Geheimhaltung u.ä. frühzeitig diskutieren und fixieren. Klare Arbeitspakete schnüren.
4.    Vertragliche Vereinbarung der Kooperation
Gegebenenfalls unter Einbeziehung von Rechtsexperten.
5.    Umsetzung und Verwertungsstrategie
Regelmäßiges Controlling: Ist die bisherige Vorgehensweise geeignet, um die Projektziele zu erreichen? Ist man mit dem Projekt im Zeitplan? Ggfs. Anpassungen zur Optimierung vornehmen. Wie kann die realisierte Idee dann verwertet werden?”
Praxis-Tipp 2: DIGIZ-MARKTSCOUT- PROGRAMM
“Das Marktscout-Programm des digiZ Ostwürttemberg hat die digitale Transformation im Fokus. Die Teilnehmer erhalten über verschiedene Projektstufen hinweg einen konkreten Leitfaden für eigene Digitalisierungsvorhaben. In Workshops erarbeiten sie individuelle Lösungen für digitale (Service-)Produkte und die dafür notwendigen digitalen Prozesse. Dabei werden Ideen generiert und Digitalisierungspotenziale erarbeitet. Als Ergebnis entsteht ein konkreter Prozessplan zur Digitalisierung in den jeweiligen Unternehmen. Darauf aufbauend kann der IHK-Technologietransfer bei der Suche nach potentiellen Umsetzungspartnern sowie in Frage kommender Fördermöglichkeiten unterstützen.”
Praxis-Tipp 3: TOP-WISSENSCHAFT
“Für Forschungskooperationen gibt es viele gute Gründe. Die IHK-Plattform TOP-Wissenschaft bietet umfangreiche Recherchemöglichkeiten für Unternehmen, die Kooperationspartner aus der Wissenschaft suchen. TOP-Wissenschaft bietet zudem einen Überblick über wissenschaftliche Einrichtungen, die an Kooperationen mit der Wirtschaft interessiert sind. Praxisorientierte Institute präsentieren sich unter www.top-wissenschaft.de mit ihren Profilen, Forschungsschwerpunkten, Technologietransfer- und Kooperationsangeboten sowie mit ihrer technischen Ausstattung.”
Praxis-Tipp 4: MIT FÖRDERGELDERN KOOPERATIONEN PUSHEN
“Wer von Innovationen und der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen spricht, muss auch die dafür notwendigen finanziellen Mittel in Betracht ziehen. Werden die Fördervoraussetzungen erfüllt, können Fördermittel und Finanzierungshilfen beansprucht werden. Insbesondere dann, wenn die Vorhaben in Kooperation durchgeführt werden. Entscheidend ist, bei der Vielzahl an Programmen den Überblick zu behalten. Die Innovations- und Technologieberatung der IHK Ostwürttemberg ist „Lotse“, damit Unternehmen schneller, effizienter und mit größeren Erfolgsaussichten an die Fördergelder kommen können.”
Vielen Dank Markus für die Zusammenstellung der verschiedenen Tipps rund um den Technologietransfer.
Quellen
1 Investitionen baden-württembergischer Unternehmen in Forschung und Entwicklung, BWIHK, 06/2019
2 Innovationstreiber Kooperation – Chancen für den Mittelstand, DLR, 03/2013
3 IHK-Magazin  IHK-Wissens- und Technologietransfer: Innovationen durch Kooperationen, IHK Ost-Württemberg, 28. Ausgabe 10 / 2021
Kontakt
Markus Hofmann
Technologietransfermanager der IHK Ostwürttemberg
Dr. Ulrike Bolz (Marketing und Öffentlichkeitsarbeit)
Projektmanagerin Baden-Württembergischer Technologietransfer
IHK Reutlingen